Am Mittwoch, dem 15.05.2024 feiert Kaplan Georg Wolkersdorfer um 10.00 Uhr eine hl. Messe in der Kirche St. Sebastianus Atsch, anlässlich des Todestages seines Großonkels Pfarrer Fritz Keller.
Anschließend wird ein Stolperstein auf Initiative der Gruppe Z vor dem ehemaligen Pfarrhaus Pastor-Keller-Str. 1 für Pfr. Fritz Keller verlegt.
Schülerinnen und Schüler des Ritzefeld- und Goethe-Gymnasiums sowie der beiden Gesamtschulen und der KGS Atsch gestalten das Rahmenprogramm der Verlegung.
Pfr. Fritz Keller ist 1941 ins KZ Dachau deportiert worden. Dort arbeitete er in der berüchtigten „Plantage“ und wurde Opfer von Malariaexperimenten. Der apostolische Administrator Hermann Joseph Sträter unseres Bistums hat es ermöglicht, dass Pfr. Keller die Hölle von Dachau verlassen konnte. Sofort wurde er in das Gefängnis nach Aachen am Adalbertsteinweg gebracht. Dort musste er sich zwei Gerichtsverfahren stellen. Verteidiger war der später ebenfalls von einem Werwolfkommando ermordete erste Bürgermeister Franz Oppenhoff. Das erste Gerichtsverfahren endete mit einem Freispruch. Eine ihm auferlegte Strafe beim zweiten Gerichtsverfahren hätte er bezahlen können. Aber die SS nahm ihn in Schutzhaft. Dort wurde der Schwerkranke hoch vernachlässigt. Ein erneutes Kriegsverbrechen. Später wurde er tot auf dem Boden seiner Zelle gefunden, neben ihm der Kreuzweg mit der 13. Station „Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt.“ Letzte, aus dem Gefängnis geschmuggelte Worte an die Pfarrgemeinde: „Steht fest im Glauben und haltet die Liebe im Herzen. Dann werden wir Wiedersehen feiern in Gottes Herrlichkeit.“(vgl. Gotteslob des Bistums Aachen, 2013 Nr. 702)
Ihr Pfarrer Hans Rolf Funken
