Gemeinde St. Mariä Himmelfahrt, Mühle

Die Bewohner des Stadtbezirks Stolberg-Mühle, deren Zahl wegen der immer stärker werdenden Industrialisierung im 19. Jahrhundert um ein Vielfaches angewachsen war, gründeten am 17. Januar 1850 den 'Verein zur Erbauung einer katholischen Kirche auf der Mühle zu Stolberg'. 1851 war Geld für den Bau einer Kirche und die Dotation eines Geistlichen vorhanden. 1855 war die Kirche gebaut. Sie galt als Nebenkirche von St Luzia. Nach Überwindung vieler Hindernisse seitens des zuständigen Pfarrers wurde Karl Goswin Franssen am 29. August 1860 zum ersten Rektor ernannt (bis 1862). Weitere Rektoren waren: Theodor Cürten (1862-1862) und Karl Schmitz (1863-1869).  Unter Rektor Peter Josef Hubert Salm (1869-1896) wurde am 19. August 1888 der Bezirk von St. Luzia getrennt und zur Pfarre erhoben. Nach 1933 entwickelte sich in der Pfarre ein heftiger Widerstand gegen die Machenschaften der NS-Diktatur.
1967 wurde der nördliche Teil von der Pfarre abgetrennt und als Pfarrvikarie St. Franziskus eingerichtet, die 1970 zur Pfarre erhoben wurde.
Pfarrer an St. Mariä Himmelfahrt waren Peter Josef Hubert Salm (1888-1896), Felix Wamich (1896-1907), Peter Reinartz (1907-1918), Mathias Haselier (1918-1924),  Johannes Fürders (1924-1934), Hubert Roderburg (1934-1957), Karl Kirschgens (1957-1970), Hans-Karl Schmitz (1970-1991) und Hans Rolf Funken (ab 1992)
In den Kirchenbüchern sind Taufen von 1887 an, Heiraten und Begräbnisse von 1888 an verzeichnet.

Die 1851/55 gebaute Kirche St. Mariä Himmelfahrt wurde 1874 durch ein nördliches und 1876/77 durch ein südliches Seitenschiff erweitert. 1883/84 wurde das Mittelschiff erneuert. Am 21. September 1889 wurde die Kirche feierlich geweiht. Die Türme waren 1896 gebaut. Die schweren Kriegsschäden aus September 1944 waren bis 1953 behoben. 1972 und 1983-85 wurde die Kirche renoviert und umgestaltet.
Die Vorhalle der dreischiffigen Backsteinkirche in fünf Jochen, wird flankiert von viergeschossigen Türmen, die vier Glocken beherbergen. In der Mitte der zweigeschossigen Giebelseite befindet sich ein Strebepfeiler mit Muttergottesfigur als Abschluss.
Das Wegkreuz an der Kirche stammt vom Ende des 19. Jahrhunderts.

Der heutige Altar, das Verkündigungspult und das Tabernakelpostament entstanden 1972 mit Blausteinmaterial der alten Ausstattung. Die Madonnenfigur mit Kind stammt vom Anfang des 20. Jahrhunderts, ist aus Holz gefertigt und ca. 140 cm. Die Pieta, hergestellt im Metallgussverfahren stammt vom Ende des 19. Jahrhunderts. Die Muttergottes von der 'Immerwährenden Hilfe' aus dem Jahr 1960 ist in Glas- u. Emailtechnik gefertigt und umgeben von 15 Medaillons mit Darstellung des Rosenkranzzyklus. 14 in öl auf Kupferplatten gemalte Kreuzwegstationen, die um 1886 entstanden und in Eichenrahmen eingefasst sind, laden zu Gebet Meditation ein. Lassen Sie die Glasgemälde der Fenster aus dem Jahr 1953 beim Schein der Sonne auf sich wirken (10 Fenster figürlich, 2 ornamental und 4 Chorfenster.
Zum 1. Januar 2010 wurde die Kirche St. Mariä Himmelfahrt zur Pfarrkirche der neuen Pfarrei St. Lucia.