Firmung

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Taufe, Firmung und Eucharistie kommen als 'Initiationssakramente' (Sakramente der Eingliederung) eine besondere Bedeutung zu. In den Ausführungen, die wir zur Taufe gemacht haben wurde schon deutlich, dass es kaum möglich ist von dem einen zu sprechen ohne das andere zu erwähnen.

'Durch das Sakrament der Firmung werden (die Getauften) vollkommener der Kirche verbunden und mit der besonderen Kraft des Heiligen Geistes ausgestattet; so sind sie noch strenger verpflichtet, den Glauben als wahrer Zeugen Christi in Wort und Tat zugleich zu verbreiten, den Glauben als wahre Zeugen Christi in Wort und Tat zugleich zu verbreiten und zu verteidigen.'
(Zweites Vatikanische Konzil, Lumen Gentium 11)

Im Alten Bund haben die Propheten angekündigt, dass auf dem erhofften Messias aufgrund seiner Heilssendung (vgl. Lk 4, 16-22; Jes 61, 1) der Geist des Herrn ruhen werde (vgl Jes 11, 2).

Dass der Heilige Geist auf Jesus bei dessen Taufe durch Johannes herabkam, war das Zeichen dafür, dass er es ist, der kommen soll: Er ist der Messias, der Sohn Gottes (vgl. Mt3, 13-17; Joh 1, 33-34).
Diese Fülle des Geistes sollte jedoch nicht nur dem Messias, sondern dem ganzen Volk Gottes mitgeteilt werden (vgl. Ez 36, 25-27; Joel 3, 1-2). Jesus hat immer wieder die Sendung des Geistes Gottes den Menschen zugesagt (vgl. Lk 12, 12;Joh 3, 5-8; 7, 37-39; 16, 7-15; Apg 1, 8) und diese Zusage am Ostertag und schließlich am Pfingsttag erfüllt (vgl. Joh 20, 22; Apg 2, 1-4). Vom Heiligen Geist erfüllt  beginnen die Apostel 'Gottes große Taten zu verkünden (Apg 2,11). Wer der Predigt der Apostel Glauben schenkte und sich taufen ließ, erhielt die Gabe des Heiligen Geistes (vgl. Apg 2, 38). Von da an vermittelten die Apostel den Neugetauften durch Auflegung der Hände die Gabe des Geistes zur Vollendung der Taufe (vgl. Hebr 6, 2).

Im Westen weist die Bezeichnung Firmung darauf hin, dass dieses Sakrament einerseits die Taufe bestätigt und andererseits die Taufgnade stärkt. (vgl. KKK 1289)

In den ersten Jahrhunderten bildet die Firmung zusammen mit der Taufe eine einzige Feier, ein 'Doppelsakrament'. Die Häufung der Kindertaufen und die Vermehrung der Pfarreien lassen es dann, neben anderen Gründen, nicht mehr zu, dass der Bischof bei allen Tauffeiern anwesend ist. Weil man die Vollendung der Taufe dem Bischof vorbehalten wollte, kommt im Westen der Brauch auf, den Zeitpunkt der Spendung beider Sakramente voneinander zu trennen.

Am Gründonnerstag  (dem Donnerstag vor Ostern) konsekriert der Bischof im Verlauf der Chrisam-Messe den heiligen Chrisam, das Katechumenenöl für die Salbung der Taufbewerber und das Öl für die Krankensalbung für sein ganzes Bistum. So bleibt auch bei den Salbungen, die der Bischof nicht selber vornimmt, die Verbindung zur großen Gemeinschaft der Kirche sichtbar.
Die Salbung veranschaulicht den Namen 'Christ' (='Gesalbter') der von Christus selbst abgeleitet ist, den  'Gott...gesalbt hat mit dem Heiligen Geist' (Apg 10. 38).

Die Salbung ist in der Bibel und Antike reich an Bedeutungen: Öl ist Zeichen des Überflusses und der Freude; es reinigt (Salbung vor und nach dem Bad) und macht geschmeidig (Salbung der Athleten und Ringer); es ist Zeichen der Heilung, denn es lindert den Schmerz von Prellungen und Wunden; auch macht es schön, gesund und kräftig.
Alle diese Bedeutungen der Salbung mit Öl finden sich im sakramentalen Leben wieder. Die vor der Taufe gespendete Salbung mit Katechumenenöl bedeutet Reinigung und Stärkung; die Salbung der Kranken bedeutet Heilung und Kräftigung. Durch die Firmung haben die Christen - das heißt die 'Gesalbten' - vermehrt an der Sendung Jesu Christi und an der Fülle des Heiligen Geistes Anteil.

Durch die Salbung erhält der Firmling das Siegel des Heiligen Geistes. Ein Siegel ist Sinnbild der Person, Zeichen ihrer Autorität, ihres Eigentumsrechtes an einem Gegenstand - man kennzeichnete etwa die Soldaten mit dem Siege ihres Anführers und die Sklaven mit dem ihres Herrn. Das Siegel beglaubigt einen Rechtsakt oder ein Dokument und macht dieses unter Umständen zu einem Geheimnis.
Christus selbst erklärt von sich, der Vaterhabe ihn mit seinem Siegel beglaubigt. (Joh 6, 27). Auch der Christ ist durch ein Siegel gekennzeichnet: Gott ist es, 'der uns sein Siegel aufgedrückt und als ersten Anteil (am verheißenen Heil) den Geist in unser Herz gegeben hat' (2 Kor 1, 21-22). Dieses Siegel des Heiligen Geistes bedeutet, dass man ganz Christus angehört, für immer in seinen Dienst gestellt ist, aber auch dass einem Gottes Schutz zugesagt ist.

Die Feier der Firmung beginnt mit der Erneuerung des Taufversprechens und mit dem Glaubensbekenntnis der Firmlinge. So tritt klar zutage, dass die Firmung sich an die Taufe anschließt.
Dann breitet der Bischof die Hände über die Firmanden aus - eine Geste, die seit der Zeit der Apostel Zeichen der Geistspendung ist. Dabei betet er:
'Allmächtiger Gott, Vater unseres Herrn Jesus Christus, du hast diese (jungen) Christen in der Taufe von der Schuld Adams befreit, du hast ihnen aus dem Wasser und dem Heiligen Geist neues Leben geschenkt. Wir bitten dich, Herr, sende ihnen den Heiligen Geist, den Beistand. Gib ihnen den Geist der Weisheit und der Einsicht, des Rates, der Erkenntnis und der Stärke, den Geist der Frömmigkeit und der Gottesfurcht. Durch Christus, unseren Herrn.'

Es folgt der wesentliche Ritus des Sakramentes, die Salbung mit Chrisam auf die Stirn unter Auflegen der Hand und durch die Worte: 'Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist'.

Der Friedensgruß, mit dem der Ritus des Sakramentes abschließt, bezeichnet und bezeugt die kirchliche Gemeinschaft mit dem Bischof und mit allen Gläubigen.

Die Vorbereitung auf die Firmung muss darauf hinzielen, den Christen zu einer engeren Einheit mit Christus, zu einer lebendigeren Vertrautheit mit einer dem Heiligen Geist, seinem Wirken, seinen Gaben und seinen Anregungen zu führen, damit er so bewusst sein Leben aus dem christlichen Glauben gestalten kann.
In unserer Pfarrei sind Jugendliche in der Regel ab dem vollendeten 16. Lebensjahr zur Vorbereitung auf die Firmung , die in einem Firm- und Glaubenskurs über mehrere Monate erfolgt, eingeladen.

Es ist ratsam, dass die Firmanden wie bei der Taufe die 'geistige Hilfe' eines Paten oder einer Patin in Anspruch nehmen. Um die Einheit der beiden Sakramente zu verdeutlichen, empfiehlt es sich, dass der Taufpate auch Firmpate ist.

Jugendliche, die in unserer Pfarrei wohnen und das Firmalter erreicht haben werden zum Firm- und Glaubenskurs schriftlich eingeladen.
Aber auch ältere Jugendliche und Erwachsene, die sich bisher nicht zur Firmung entschlossen haben, können sic gerne zur Vorbereitung auf dieses Sakrament in einem der Pfarrbüros melden.

In der Regel wird in jedem Jahr ein Firm- und Glaubenskurs stattfinden. Wenn der nächste Kurs konkret geplant ist, werden wir darüber informieren.