Atsch war bis in das 19. Jahrhundert hinein Waldgebiet. Allmählich entstanden hier wegen der wachsenden Industrialisierung Wohnansiedlungen. Sie gehörten zur Pfarrei Eilendorf. 1889 bildete sich ein Kirchenbauverein. Nach dem Bau der Kirche wurde am 12. Juli 1901 der Eilendorfer Kaplan Karl Gülden erster Rektor der Kapellengemeinde (bis 1908). Vermögensrechtlich selbständig wurde sie am 1. November 1904, nachdem auch die Pfarrei Eschweiler-Röhe St. Antonius ihren Anteil von Atsch dem neuen Rektorat überschrieben hatte. Die Pfarrerhebung war am 1. März 1908
Erster Pfarrer war Leonhard Otten (1908-1928). Es folgten die Pfarrer Heinrich Fins (1928-1937), Friedrich Keller (1937-1943 - 1941-1942 KZ Häftling in Dachau, 1943 im Gefängnis umgekommen), Hubert Sahler (1943-1967), Johannes Stockebrand (1967-1968), Karl Josef van Kück (1969-1986) und Heinz Arnold Heinrichs (1986- 2009).
In den Kirchenbüchern sind Taufen von 1901 an Trauungen und Begräbnisse von 1908 an verzeichnet.
Die Kirche ist dem hl. Märtyrer Sebastianus geweiht. Der hl. Sebastianus wurde Pfarrpatron, weil schon im 15. Jahrhundert eine Sebastianuskapelle im Atscher Wald stand, die nach 1800 verfiel. Im Atscher Wald wurde 1988 Sebastianus-Kreuz (Holzkreuz mit Kruzifixus) anstelle der Kapelle (1474 erwähnt) und des ehemaligen Kreuzes errichtet die nach 1813 untergegangen sind.
Am 2. September 1900 wurde der Grundstein für die Kirche gelegt. Die Pläne hatte Stiftsbaumeister Peter Peters aus Aachen, entworfen. Zuerst wurde nur ein erster Bauabschnitt des Planes ausgeführt. Am 7. Juli 1901 fand der erste Gottesdienst statt. Im September 1944 wurde die Kirche durch Artilleriebeschuss zerstört. Am 3. November 1950 wurde die wiederaufgebaute Kirche geweiht. 1970 wurde nach Plan von Friedrich Melzener aus Stolberg der Chor umgebaut und am 4. Dezember 1971 der Altar aus Marmor geweiht.
Bei dem Kirchbau handelt es sich um eine dreischiffige Backsteinhalle mit Querschiff mit spitzbogigen Arkaden. Im Inneren befindet sich eine flache Balkendecke. Der Chor schließt in fünf Seiten des Achtecks. Über der Vierung sitzt ein Dachreiter.
Der Tabernakel ist in Kupfer gearbeitet, der Taufstein aus Blaustein mit einem Messingdeckel, Figuren: Herz Jesu, Holz, 180 cm, aus 1900; Muttergottes, Holz, 180 cm, aus 1900; hl. Josef, Holz, 155 cm, aus 1954; hl. Sebastianus , Holz, H. 170 cm, aus 1958, Max Busch; hl. Antonius Holz, 160 cm, aus 1900. - 14 Kreuzwegstationen, Holzschnitt. - Fenster aus 1958, Ernst Jansen-Winkeln.