'Durch die heilige Krankensalbung und das Gebet der Priester empfiehlt die ganze Kirche die Kranken dem leidenden und verherrlichten Herr, das er sie aufrichte und rette, ja sie ermahnt sie, sich aus freien Stücken mit dem Leiden und dem Tode Christi zu vereinigen und so zum Wohle des Gottesvolkes beizutragen' (Lumen Gentium11)
Krankheit und Leiden gehören von jeher zu den schwersten Prüfungen im Leben des Menschen. In der Krankheit erfährt der Mensch seine Ohnmacht, seine Grenzen und seine Endlichkeit. Jede Krankheit kann uns den Tod ahnen lassen. Krankheit kann zu Angst, zum Rückzug auf sich selbst, zuweilen sogar zu Verzweiflung und zu Auflehnung gegen Gott fuhren. Sie kann aber auch den Menschen reifer machen, ihm den Blick dafür öffnen, was in seinem Leben unwesentlich ist, so dass er sich dem Wesentlichen zuwendet. Sehr oft führt Krankheit zur Suche nach Gott, zur Rückkehr zu ihm. (KKK 1500 ff)
Das Mitleid Christi mit den Kranken und seine Heilungen von Krankheiten jeder Art sind ein offensichtliches Zeichen dafür, das 'Gott...sich seines Volkes angenommen' hat und dass das Reich Gottes ganz nahe ist.
Jesus hat die Macht , nicht nur zu heilen, sondern auch Sünden zu vergeben. Er ist gekommen, den ganzen Menschen - Seele und Leib - zu heilen. Er ist der Arzt, den die Kranken nötig haben. Sein Mitleid mit allen Leidenden geht so weit, dass er sich mit ihnen identifiziert: 'Ich war krank, und ihr habt mich besucht' (Mt 25, 36). Seine besondere Liebe zu den Kranken bewog die Christen, durch alle Jahrhunderte sich all derer anzunehmen, die körperlich oder seelisch leiden. Sie spornte zu unermüdlichen Anstrengungen an, ihr Leid zu lindern.
Christus fordert seine Jünger auf, ihm nachzufolgen und ihr Kreuz auf sich zu nehmen. In seiner Nachfolge gewannen sie einen neuen Blick für die Krankheit und die Kranken. Jesus nimmt sie in sein eigenes armes, dienendes Leben hinein. Er lässt sie an seinem Dienst des Mitleidens und des Heilens teilhaben.
'Die Zwölf machten sich auf den Weg und riefen die Menschen zur Umkehr auf. Sie trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie' (Mk 6, 12-13). 'In meinem Namen werden ...die Kranken, denen sie die Hände auflegen ,...gesund werden' (Mk 16. 17-18) und bekräftigt durch Zeichen erweist sich auf besondere Weise, dass Jesus wirklich der 'erlösende Gott' ist.
Die Kirche zur Zeit der Apostel kennt einen eigenen Ritus für die Kranken. Er wird vom heiligen Jakobus bezeugt: 'Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Presbyter der Kirche zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das gläubige Gebet wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufreichten; wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben' (Jak 5, 14-15). In diesem Ritus hat die Kirche eines der sieben Sakramente der Kirche erkannt.
Die Krankensalbung ist nicht ein Sakrament der Sterbenden, sondern möchte dem Menschen in schwerer körperlicher und seelischer Not die Gewissheit des Beistands Gottes vermitteln und ihn zu neuer, innerer Kraft und Zuversicht führen.
Die Feier des Sakramentes besteht hauptsächlich aus folgenden Elementen:
Der Priester legt dem Kranken schweigend die Hände auf; im Glauben der Kirche betet er für den Kranken. Anschließend nimmt er mit dem Öl, das vom Bischof am Gründonnerstag geweiht worden ist, die Salbung der Stirn und der Hände vor.
Das Sakrament der Krankensalbung ist zuerst Beruhigung und Ermutigung, um die mit einer schweren Krankheit oder mit dem Alter gegebenen Schwierigkeiten zu überwinden. Es will das Vertrauen auf Gott und den Glauben an ihn erneuern und stärken. Dieser Beistand des Herrn durch die Kraft seines Geistes will den Kranken zur Heilung der Seele führen, aber auch zur Heilung des Leibes, wenn das im Willen Gottes liegt. Und 'wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben' ( Jak 5, 15)
Wenn Sie für einen Angehörigen oder sich selbst die Krankensalbung erbitten, melden Sie sich im Pfarrbüro oder bei einem Priester in unserer Pfarrei, damit zeitnah ein Termin vereinbart werden kann. Bitte warten Sie nicht 'bis zur letzten Minute'.