"Im deutschen Sprachgebrauch ist der Begriff "Spiritualität" erst nach dem Zweiten Weltkrieg üblich geworden. Er wurde als Fremdwort aus dem Französischen übernommen, wo seit dem 17. Jh. mit "spiritualité" die persönliche Beziehung des Menschen zu Gott ausgedrückt wurde. Im französischen Katholizismus des frühen 20. Jhs. bekam "spiritualité" die Bedeutung der Lehre vom religiösen bzw. geistlichen Leben. ... Spiritualität ist eine geist-liche Lebensform. Das besondere Kennzeichen christlicher Spiritualität ist, dass sie sich auf den Geist Gottes, den Geist Jesu Christi bezieht. Christliche Spiritualität steht in Beziehung zu Gott, zu den Menschen und zur Welt." (Zitat: www.kath-kirche-vorarlberg.at)
In der Pfarrei St. Lucia haben sich im Laufe der Zeit unterschiedliche spirituelle Angebote entwickelt, die von den Gläubigen angenommen und weiterentwickelt werden müssen. Ziel ist es, den Bedürfnissen der Menschen nachzukommen.
Taizé-Gebet
Das Taizé-Gebet orientiert sich an den Gebeten der Gemeinschaft von Taizé, die vor über 70 Jahren von Frère Roger Schütz in Burgund, einem Ort in Südfrankreich, ins Leben gerufen und ökumenisch. ausgerichtet ist.
Jugendliche aus aller Welt treffen sich Jahr für Jahr, verbinden Gebet und Arbeit miteinander, und finden eine ansprechende Form, gemeinsam Gottesdienst zu feiern.
In unregelmäßigen Abständen werden interessierte Gläubige zu Taizé-Gebeten in die Gemeinde Herz-Jesu eingeladen.
Kreuzwegandacht
Das Kreuz ist das Erkennungszeichen des Christentums. Es ist das Zeichen unserer Erlösung. Wenn wir - besonders in der Fastenzeit - miteinander den Kreuzweg beten, gedenken wir des Leidens und Sterbens Christi. Die Frage nach dem Kreuz ist unsere Frage. Welches Kreuz trage ich in meinem Leben? Die Frage nach dem Kreuz, ist die Frage unserer Mitmenschen, die das Kreuz - oft schmerzvoll - in ihrem täglichen Leben erfahren, über deren Lebensweg der Schatten des Kreuzes liegt. Die Frage nach dem Kreuz ist unsere Frage. Doch die Antwort können wir uns nicht geben. Jesus sagt: "Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach" ( Mt. 16,24). Wenn wir in unseren Gemeinden den Kreuzweg gehen, wollen wir ihm begegnen. Sein Leben ist eine Antwort auf unsere Fragen. Er gibt auch unserem Leid Sinn und Ziel.
Spätschichten
Jedes Jahr werden in St.Josef, Donnerberg, im Advent und in der Fastenzeit "Spätschichten" angeboten. Im Hören von Bibeltexten, gemeinsamen Beten und Meditieren, aber auch in Stille, beim gemeinsamen Singen, beim Musikhören stellen sich die Teilnehmer/-innen den Fragen: Wohin gehen wir, zu wem gehören wir, wovon träumen wir, wie beten wir und mit wem teilen wir?
Frühschichten
In St. Sebastianus, Atsch, finden im Advent und in der Fastenzeit "Frühschichten" statt. Im Rahmen von Meditationen, Gebeten und Gesängen betrachten die Teilnehmer/-innen die Menschwerdung, das Leben, Sterben und die Auferstehung Jesu und vertiefen so ihren Glauben.
Rosenkranzgebete im Mai und Oktober
Mitte und Ziel des Rosenkranzgebetes ist Jesus Christus, Gottes Sohn. Jedes Gesätz des Rosenkranzes enthält ein Geheimnis: Ein Ereignis aus dem Leben Jesu, dem die Betrachtung sich in besonderer Weise zuwendet.
Mit Maria schauen wir auf Jesu Leben. Sie hat ihn gekannt wie kein anderer Mensch; sie hat ihn begleitet auf allen wichtigen Stationen seines Lebens - bis unter das Kreuz. An ihr wurde die Macht der Auferstehung sichtbar. Sie wurde aufgenommen in die Herrlichkeit Gottes - Zeichen der Hoffnung für die Kirche und für alle Menschen.
In den Gesätzen des Rosenkranzes - Sätze, die das "Gegrüßet seist du, Maria" erweitern - betrachten wir die Geheimnisse des Glaubens. Die Wiederholung derselben Sätze schenkt innere Ruhe. Mit Maria verweilen wir vor Gott und seinem Sohn Jesus Christus (vgl. auch GL 4,1).
Wallfahrten
Wallfahrt ist sicher nicht alles, was das Christsein ausmacht. Aber Wallfahrt ist ein nicht zu übersehendes Zeichen, das zum Erlebnis wird für den, der sich auf den Weg macht. Wallfahrt wirkt für den, der davon erfährt, Widerspruch reizend und beunruhigend zugleich, weil er es sieht oder davon hört. Für viele nur Grund, den Mund zu verziehen oder die Nase zu rümpfen, für manche, nachzudenken über das "Warum". Alle, die jährlich nach Heimbach, Kevelaer oder Nothberg kommen, finden die Bestätigung des immer schon Gewussten: Wir sind alle auf dem Wege, Wanderer zwischen zwei Welten, die Rast machen beim Bild der schmerzhaften Mutter, um - wie in einer Oase nach einer kurzen Erholung - wieder aufzubrechen.
Wallfahrten sind Wege der Kraft: Neue Hoffnung und Mut zu schöpfen in schwierigen Lebenssituationen, auch die Bereitschaft aufzubringen, Versöhnung zu wagen. Sie sind Ausdruck dafür, dass wir als Christinnen und Christen ständig Veränderungsprozessen ausgesetzt sind. Wir leben aus der Hoffnung, dass Maria, die Mutter Jesu und unsere Mutter, unsere Anliegen vor Gott trägt und dass ER damit so verfährt, dass es uns zum Heile dient. Die Heimbach-Wallfahrt findet im Mai/Juni statt, die Buswallfahrt nach Kevelaer am ersten Mittwoch nach Beginn der Sommerferien und die Wallfahrt nach Nothberg im September.
Eucharistische Anbetung
"Gottheit tief verborgen, betend nah ich dir ..." heißt es im Lied von Thomas von Aquin (GL 497). In der Anbetung des Altarsakramentes verweilen wir über die Messfeier hinaus beim Herrn und erweisen ihm Dank. Wir glauben, dass Christus in den Gestalten von Brot und Wein verborgen mitten unter uns ist. Wir dürfen ihm alles an sein Herz legen, was uns innerlich bewegt. Wir danken ihm für seine Begleitung auf unserem Lebensweg in frohen und in dunklen Stunden und bitten ihn um Kraft und Zuversicht, damit wir im Alltag besser bestehen können. Auch Jesus hat sich immer wieder zurückgezogen, um in der Einsamkeit zu beten. Mit Gott, seinem Vater, hat er das Gespräch gesucht, sich ihm anvertraut, bei ihm Orientierung und Halt gesucht und gefunden, damit er seinen Weg gehen konnte. In der eucharistischen Anbetung begegnen wir Gott selbst und hoffen auf die Erfahrung seiner Nähe, damit auch unser Leben mit Gottes Hilfe besser gelingt.
Wort des Lebens-Kreis
Im Wort des Lebens-Kreis, der an jedem ersten Montag im Monat stattfindet, lassen sich die Teilnehmer/-innen von einem Wort aus dem Evangelium inspirieren, das von der Gründerin der Fokolar-Bewegung, Chiara Lubich, kommentiert wird. Dabei möchten sie mit Menschen aller Altersstufen ins Gespräch kommen, die schon im Glauben verankert sind, aber auch mit solchen, denen die Lebens- und Glaubensvollzüge der Kirche fremd geworden sind. Der Gesprächskreis ist ökumenisch ausgerichtet.
Exerzitien im Alltag
Seit 1997 finden einmal jährlich Exerzitien im Alltag statt. Die Themen wechseln jedes Jahr. Es treffen sich Menschen, die eine Antwort auf die Sehnsucht nach wirklich tragender Glaubenserfahrung, nach einer tiefen Begegnung mit sich selbst, mit anderen Menschen und mit Gott suchen. Es ist ein Übungsweg, der helfen will, feinfühlig zu werden für die Gegenwart Gottes im eigenen Leben. Es ist ein Erfahrungsweg, Gott aus dem Leben heraus und das Leben von Gott her zu verstehen, denn Gott und das Leben gehören zusammen.
Rorate-Messen
Im Advent werden Rorate-Messen gefeiert, die auf die Menschwerdung Jesu vorbereiten. Rorate-Messen sind Werktag-Messen. Die Feier findet ausschließlich bei Kerzenlicht statt und am Ende wird ein Marienlied gesungen.
Meditationen vor der Passionskrippe
In der Fastenzeit finden in St. Franziskus, Unterstolberg, Meditationen vor der Passions-krippe statt. Die Meditationen setzen sich in verschiedener Weise mit dem Leidensweg Jesu auseinander.